Führungen für Schulklassen

 

Für Schulklassen (ab 9. Klasse) und andere Gruppen bieten wir Führungen an. Nach vorheriger Anmeldung haben Schulklassen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern auch die Möglichkeit, die Ausstellungsräume in Ruhe zu besuchen und für Arbeitsaufgaben zu nutzen.

Anmeldung bei:

Dr. Susanne Eichler, E-Mail: eichler@stadt-muenster.de oder

Dr. Anna Stelthove-Fend, E-Mail: info@3www2-muenster.de

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Arbeitsblätter & Materialien für Schulklassen

  1. Materialien zur Behandlung des Themas im Unterricht die das iz3w in Freiburg entwickelt hat

  2. «Unerhört» – Ein Radio-Projekt für Jugendliche zur Ausstellung

  3. Hörbeispiele

  4. Reaktionen von SchülerInnen

  5. Offener Brief von Recherche International e.V. an Schulbuchverlage und deren Antworten

  6. Workshop bei der Jahrestagung der UNESCO-Projektschulen

  7. Arbeitsblätter für Schulbesuche

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Materialien zur Behandlung des Themas im Unterricht die das iz3w (Informationszentrum 3. Welt) in Freiburg entwickelt hat

Ein Ablaufplan einer Unterrichtseinheit mit Mitarbeiterinnen und/oder Mitarbeitern des iz3w (pdf, hier)

Das im Ablaufplan erwähnte «Quiz» (pdf, hier)

Quellen für die Unterrichtseinheiten (pdf, hier)

Das Galtung Gewalt-Dreieck (pdf, hier)

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«Unerhört» – Ein Radio-Projekt für Jugendliche zur Ausstellung

Die Jugendredaktion des jfc Medienzentrums produziert regelmäßig Sendungen für den Bürgerfunk des Kölner Lokalsenders Radio Köln. Ab September 2010 wurden  auch Beiträge zur Präsentation der Ausstellung «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg» im Kölner NS-Dokumentationszentrum und über die zahlreichen Begleitveranstaltungen erstellt.
Dafür haben die MitabeiterInnen der Jugendredaktion Inteviews mit AusstelllungsbesucheInnen, Schulklassen und ReferentInnern geführt, die in Einzelbeiträgen und am 21. November in einer einstündigen Sondersendung zur Ausstellung ausgestrahlt wurden.
Schülerinnen und Schüler aus Köln und Umgebung, die in der Jugendredakion mitarbeiten, selbst Töne einfangen, Interviews führen, Audiodateien schneiden und Radiobeiträge produzieren wollen, wenden sich an:
Nina Stapelfeld (Radio- und Podcastprojekte, jfc Medienzentrum, Hansaring 84-86),
Tel: 0221-1305615-0; Internet: www.jfc.info, Mail:

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Hörbeispiele:

Eine Sendung des Jugenradios «Listen» des jfc Medienzentrums zur Ausstellung «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg», ausgestrahlt im Bürgerfunk von Radio Köln am 21.11.2010 von 20.04 Uhr bis 21.00 Uhr  (hier).

Ein Interview des Jugendradios «Listen» mit dem jüdischen Schriftsteller Peter Finkelgruen, der 1942 im jüdischen Ghetto in Schanhai geboren wurde, ausgestrahlt im Bürgerfunk von Radio Köln am 14.11.2010 von 20.04 Uhr bis 21.00 Uhr  (hier).

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Reaktionen von SchülerInnen

Es handelt sich um 19 SchühlerInnen einer Höheren Handelsschule (Unterstufe) im Alter von 17 bis 19 Jahren, knapp die Hälfte mit Migrationshintergrund.

Insgesamt waren fast alle – auch die «Bio-Deutschen» – ziemlich begeistert. Vier Tage nach der Auffürung mussten sie im Unterricht folgende Frage schriftlich beantworten:
«Welche Szene werden Sie am längsten behalten, und warum?»

Hier ein Überblick über die Antworten:

6 SchülerInnen: Die Szene mit den alten Nordafrikanern, die von ihren Erlebnissen erzählen.Weil das so authentisch war, weil die so gelitten haben, weil der eine geweint hat, weil sie von den Jungen verlacht werden. Ein Schüler marrokanischer Herkunft sagte, sein Opa hätte genauso ausgesehen, hätte auch so ein zerknittertes Gesicht gehabt. (Diese hohe Zahl von SchülerInnen hatte ich nicht erwartet; es beeindruckt mich und macht mich nachdenklich.)

3 SchülerInnen: Die Szene über die 23 Resistance-Mitglieder. Weil sie so mutig waren, weil sie richtig entschlossen gegen die Nazis gekämpft haben.

3 SchülerInnen: Am Schluss die Szene mit den schwarzen Straßenkehrern. Weil sie selber bei einem Paris-Besuch das auch so gesehen haben, weil das eine realistische und kritische Darstellung der heutigen gesellschaftlichen Situation von Schwarzen in Frankreich ist.

3 SchülerInnen: Ziemlich am Anfang die Szene mit den sogenannten Unruhen in den Banlieus von Paris. Weil sie das damals in den Medien mitbekommen haben, weil die Polizei sehr krass gegen migrantische Jugendliche vorgegangen ist.

2 SchülerInnen: Die Szene des «Dialogs» des schwarzen Franzosen mit einem Gendarm. Weil es schauspielerisch sehr stark war, weil es so krass, aber auch interessant war, was da aus diesen Büchern (Kolonialiteratur mit rassistischen Beschreibungen der Kolonisierten) vorgelesen wurde.

1 Schülerin: Die Texte über die enorme Belastung, aber auch den massiven Einsatz der Frauen im Krieg. Weil sonst zu wenig davon gesprochen wird.

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Offener Brief von Recherche International e.V. an Schulbuchverlage und deren Antworten

Hier können sie sich den offenen Brief von Recherche International e.V. 
«Offener Brief zur Ausgrenzung der Dritten Welt  aus der hiesigen Geschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg  mit der Bitte um Antwort bis Ende August 2009»
als PDF downloaden.

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Workshop bei der Jahrestagung der UNESCO-Projektschulen

21. bis 23. September 2009 in der Lutherstadt Wittenberg
Leiter: Karl Rössel (Rheinisches JournalistInnenbüro)

Hier zum Download: Impulse zur Behandlung des Themas im Unterricht
Entwurf einer Unterrichtseinheit zum Thema

Der Zweite Weltkrieg, die (Außen-)Politik des NS-Regimes sowie die Judenverfolgung gehören zum Lehrstoff aller Schulen. Die gravierenden Auswirkungen dieser Geschehnisse auf die Dritte Welt kommen allerdings in Schulbüchern und im Unterricht bislang kaum vor. Der Workshop zum Thema bei der Jahrestagung der UNESCO-Projektsschulen 2009 beschäftigte sich mit diesen vergessenen Aspekten der Geschichte.

Der Input zum Auftakt verdeutlichte die Dimension des Themas anhand von Fakten, Fotos und Originaltönen von ZeitzeugInnen:
Millionen Soldaten aus Afrika, Asien und Ozeanien haben im Zweiten Weltkrieg gekämpft, um die Welt vom deutschen und italienischen Faschismus sowie vom japanischen Großmachtwahn zu befreien. Allein Indien stellte 2,5 Millionen Kolonialsoldaten und China hatte mehr Opfer zu beklagen als Deutschland, Italien und Japan zusammen. Sowohl die faschistischen Achsenmächte als auch die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Hilfstruppen und Hilfsarbeiter oftmals mit Gewalt. Japanische Militärs verschleppten zudem Hunderttausende Frauen aus Asien in ihre Frontbordelle. Rekruten aus den Kolonien, ob Freiwillige oder Zwangsverpflichtete, mussten sich mit weniger Sold, schlechteren Unterkünften und geringeren Kriegsrenten als ihre «weißen Kameraden» zufrieden geben. Weite Teile der Dritten Welt – von Nordafrika über den Nahen Osten und Indien bis nach Südostasien und Ozeanien – dienten auch als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet und vermint zurück. Bei der Befreiung der philippinischen Hauptstadt Manila von den japanischen Besatzern starben mehr Zivilisten als in Berlin, Dresden oder Köln. Die Kolonien der kriegführenden Mächte mussten zudem Nahrungsmittel für die kämpfenden Truppen und Rohstoffe für die Rüstungsproduktion liefern. Oft hungerte deshalb die einheimische Bevölkerung.

In der anschließenden Fragerunde wurden die präsentierten Fakten vertieft und (politische) Gründe für die historischen Leerstellen im hiesigen Geschichtsdiskurs diskutiert (Stichworte: koloniale Geschichtsschreibung, Eurozentrismus, Furcht vor Reparations- und Entschädigungsforderungen, Umgang mit den Nachfahren der Opfer heute...)

In dem Zusammenhang wurden auch die zum Thema vorliegenden Publikationen und Materialien vorgestellt:
• das Buch «Unsere Opfer zählen nicht» (Hamburg/Berlin 2005)
• die Unterrichtsmaterialien «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg» (Köln 2008)
• die (Wander-) Ausstellung «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg», die im September 2009 in Berlin ihre Premiere erlebte und von der bei recherche international e.V. in Köln auch kleinere Versionen in A1 und A2 ausgeliehen werden.

Die TeilnehmerInnen sahen und diskutierten zudem drei Filme bzw. Videos zum Thema:
• die Dokumentation «Geschichte wird gemacht» («Memoires Vives») über ein Hiphop-Tanztheater von MigrantInnen aus Straßburg, das an die Kolonialsoldaten der französischen Streitkräfte im Ersten und Zweiten Weltkrieg erinnert.
• den kurzen Animationsfilm «Der Freund aus den Kolonien» («L'ami y a bon») des algerischen Regisseurs Rachid Bouchareb über einen «Senegalschützen» im Zweiten Weltkrieg. Dieser Film wird in der Afrika-Abteilung der (Wander-) Ausstellung an einer Videostation permanent gezeigt.
• Auszüge aus dem Video «Kriegserinnerungen aus der Nachbarschaft» mit Interviews von MigrantInnen über Folgen des Krieges in ihren Herkunftsländern, das den Abschluss der (Wander-) Ausstellung bildet.

Ausführliche Informationen zu Filmen und Publikationen (darunter auch die kompletten Unterrichtsmaterialien mit Originaltönen von Zeitzeugen zum downloaden) finden sich auf der Internetseite: www.3www2.de

In drei Kleingruppen erarbeiteten die TeilnehmerInnen des workshops schließlich Ideen, wie die Rolle der Dritten Welt im Unterricht konkret behandelt werden könnte.
Die Protokolle der drei Arbeitsgruppen sollen auf der oben genannten Internetseite von recherche international e.V. präsentiert werden. Bislang liegt ein Protokoll vor.
(s. Anlage)

Aufgrund der politischen Debatten, die es rund um die Premiere der (Wander-) Ausstellung in Berlin Anfang September – also unmittelbar vor der UNESCO-Schultagung - gab, baten die TeilnehmerInnen des Workshops den Referenten noch um einen abschließenden Vortrag über «Nazi-Kollaborateure aus der Dritten Welt und ihre deutschen Apologeten».
(In Berlin hatte der Versuch der Werkstatt der Kulturen, die Ausstellungstafeln über arabische Nazikollaborateure zu zensieren, dazu geführt, dass recherche international e.V., um die Ausstellung unzensiert zeigen zu können, kurzfristig in die Uferhallen im Wedding hatte ausweichen müssen, was eine breite Debatte in den Medien ausgelöst hatte.)
Das Referat zum Thema ist ebenfalls auf der Internetseite des Projekts nachzulesen, deshalb hier nur Stichpunkte dazu:
Auch das NS-Regime bezog kriegswichtiges Material aus den französischen Kolonien in Afrika und Indochina, die unter der Kontrolle der Kollaborationsregierung in Vichy standen. Die Nazis wollten nach der Unterwerfung Osteuropas zudem ein Kolonialreich in Zentralafrika erobern und über Nordafrika in den Nahen Osten vorstoßen. Auch Hunderttausende Juden in dieser Region mussten deshalb um ihr Leben fürchten. 1942 landete ein SS-Kommando in Tunesien, das die Juden in Palästina vernichten sollte und noch im chinesischen Shanghai sahen sich Zehntausende jüdische Flüchtlinge von Gestapo-Verfolgern bedroht.
In der Dritten Welt gab es nicht nur Opfer und Kolonialsoldaten auf Seiten der Alliierten, sondern auch Kollaborateure der faschistischen Achsenmächte, die im Krieg an deren Seite kämpften – von Nordafrika und Palästina über den Irak und Indien bis nach Thailand und Indonesien.

In der abschließenden Evaluierungsrunde erklärten alle TeilnehmerInnen, dass sie die im workshop behandelten bislang ignorierten Aspekte der Geschichte in ihren jeweiligen Schulen thematisieren wollten, wobei dies nicht nur im Geschichtsunterricht, sondern auch in Fächern wie Politik, Sozialkunde, Philosophie, Ethik, Geographie und Religion möglich sei. Dazu könnten sowohl einzelne Stunden als auch ausführliche Unterrichtsreihen und fächerübergreifende Projektwochen gestaltet werden.

Konkrete Ergebnisse des Workshops sind, dass der hessische Landesverband der UNESCO-Projektschulen die (Wander-) Ausstellung über «Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg» im Jahre 2011 nach Frankfurt holen will und eine Teilnehmerin die Schulversion der Ausstellung (im A2-Format) schon Ende Januar 2010 am Freiherr v. Stein-Gymnasium in Betzdorf-Kirchen zeigen wird.

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Arbeitsblätter für Schulbesuche

Als didaktisches Begleitmaterial stehen Arbeitsblätter zur Verfügung.

Die Arbeitsblätter sind arbeitsteilig zu verstehen. Jeweils anhand eines regionaler Schwerpunktes (Afrika, Asien, Ozeanien) werden verschieden Aspekte aufgearbeitet.

Die Arbeitsblätter stehen hier zum Download zur Verfügung. Die Lösungsblätter können von Lehrern bei recherche international per E-Mail:

Auf jedem Arbeitsblatt finden sich 7 Schattenrisse, die auf den Fotos der Tafeln zur jeweiligen Region gesucht werden müssen, um die begleitenden 3-4 Fragen zu beantworten. Dabei werden folgende Themen angesprochen:

•    Stellung in der Kolonialarmee
•    Rassismus/Faschismus
•    Zwangsarbeit
•    «Greueltaten»
•    Widerstand
•    Entkolonialisierung
•    Entschädigung

Zur Aufarbeitung im Unterricht bietet es sich an, eines oder mehrere dieser Themen nochmals aufzugreifen, wobei die verschiedenen Gruppen Beispiele aus ihren Regionen vortragen können (Für die Lehrkraft gibt es Lösungsblätter, die bei recherche international angefordert werden können).

Anhand der allgemeinen Fragen am Ende des Arbeitsblattes, die für alle Gruppen gleich sind, sollen zentrale Aspekte der Ausstellung reflektiert werden (Rassismus, Antisemitismus, Kollaboration, Antifaschismus, Antikolonialismus, Entschädigung). Auch hier kann eine anschließende Diskussion in der Klasse zu einem vertieften Verständnis durch z.T. widersprüchliche Erfahrungen in verschiedenen Ländern führen.

Diese Arbeitsblätter sind für Gruppen gedacht, bei denen man nicht davon ausgehen kann, dass die Texttafeln eigeninitiativ vollständig gelesen werden.
Ein Anreiz, sich mit einzelnen Tafeln genauer zu beschäftigen, soll zum einen dadurch gegeben werden, dass regional arbeitsteilig vorgegangen wird. D.h. jede Schülerin bzw jeder Schüler braucht sich zunächst nur mit einer Region (Afrika, Asien oder Ozeanien) zu beschäftigen. Des weiteren dient die Kombination aus Suchaufgabe (Schattenrisse von insgesamt sieben Personen auf den Fotos suchen) mit jeweils drei bis vier Fragen zum Foto dazu, über das Interesse an einer Person Einblick in verschieden Themenbereiche zu gewinnen. Diese Themenbereiche sind ungefähr in allen drei Regionen gleich, so dass im Idealfall später im Klassengespräch Gemeinsamkeiten und Unterschiede (z.B. in Hinblick auf die Stellung innerhalb der Kolonialarmee) herausgearbeitet werden können.
Die allgemeinen Fragen sollen zur Reflexion und Bewertung des Gesehenen anregen und können natürlich auch im Anschluss gemeinsam diskutiert werden.

Die Lösungsblätter für die Lehrkräfte zeigen, auf welcher Tafel die Schattenrisse zu finden sind, geben die Fragen mit Kurzantworten zu und ordnen sie einem Themenbereich zu.

Übersicht über die Themen:

•    Stellung in der Kolonialarmee
•    Rassismus/Faschismus
•    Zwangsarbeit
•    «Greueltaten»/Verbrechen
•    Widerstand
•    Entkolonialisierung
•    Entschädigung
•    (Holocaust nur bei Afrika)

Übersicht über die Materialien

Arbeitsblatt
Afrika
Asien
Ozeanien

Lösungsblatt
Afrika
Asien
Ozeanien

 

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